Nordjütland, der nördlichste Teil Dänemarks, hat echt was zu bieten. Die Strände, das Licht, die unberührte Natur, die Weite, die Ruhe (sogar in der Hochsaison noch relativ ruhig), die gemütlichen Ferienhäuser, kurz gesagt: hygge! Ein toller Urlaubsort für Strandfans, Ruhesuchende, Naturliebhaber, Sporturlauber, Familien …
Es ist nicht verwunderlich, dass es hier so viele Ferienhäuser in den Dünen entlang der Küste gibt; die Strände sind lang, sauber, breit und selbst in der Hochsaison nicht (über)füllt. Das Licht ist magisch, sodass es selbst an einem regnerischen Tag nicht düster ist. Seit Jahrhunderten zieht dieses Licht Künstler an. In den Dörfern und sogar auf dem Land gibt es viele Galerien. Die Natur ist allgegenwärtig und lädt zu langen Wanderungen und Radtouren ein. Und wenn man erst mal unterwegs ist, ist das Wetter auch gar nicht so schlecht. Mach es wie die Dänen und geh einfach raus, egal was die Wettervorhersage sagt. Der Wind in den Haaren, lange Strandspaziergänge, durch die Dünen schlendern, ein Eis in einem der hübschen Dörfer essen – es gibt genug zu unternehmen, um einen Urlaub zu füllen! Entdecke Nordjütland anhand dieser 9 Tipps.
Tipp 1. Der Leuchtturm Rudbjerg Knude
Dieser Leuchtturm Rudbjerg Knude ist zusammen mit den aufeinanderprallenden Meeren bei Grenen eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Dänemarks. Weil die Wellen gegen das Land schlagen, bröckelt immer ein Stückchen weiter von den Klippen ab, auf denen der Leuchtturm steht. Jahrelang dachte man, dass der Leuchtturm ins Meer stürzen würde, aber zum Glück ist es nicht so weit gekommen. Im Herbst 2019 wurde der Leuchtturm 15 Meter landeinwärts versetzt, wodurch sein Untergang verhindert wurde. Ein Teil der Magie dieses Ortes bestand darin, dass dieses imposante Bauwerk in einiger Zeit nicht mehr stehen würde. Ob dieser Turm nach seinem Umzug noch genauso interessant ist, kannst du selbst beurteilen. Der Spaziergang dorthin und der Aufstieg auf den Turm sind auf jeden Fall die Mühe wert. Vom Turm aus hat man einen fantastischen Blick über die Küste, die hohen Sandklippen und die umliegenden Sanddünen.
Tipp 2. Die Aussicht bei Mårup Kirke
Nicht weit von Rudbjerg entfernt liegt Mårup Kirke. Wenn du erwartest, hier noch eine kleine Kirche vorzufinden, musst ich dich leider enttäuschen … diese ist bereits ins Meer gestürzt, zumindest ein Teil davon. Schon früher wurde beschlossen, die Kirche abzureißen, und nur die Außenmauern sind stehen geblieben. Das Einzige, was jetzt noch übrig ist, ist der Friedhof und ein toller Aussichtspunkt über das Meer, in Richtung Leuchtturm und entlang der Klippen.
Tipp 3. Aufeinandertreffende Meere bei Grenen
Ein besonderes Phänomen: Im äußersten Norden Dänemarks treffen zwei Meere aufeinander. Der Skagerrak und der Kattegat treffen bei Grenen aufeinander. Es ist eine Touristenattraktion und sehr belebt, aber wie schön ist es, mit jedem Bein in einem anderen Meer zu stehen. Vom Parkplatz fahren kleine Züge hin und her, um dich zu diesem Punkt zu bringen. Eine Hin- und Rückfahrt kostet 30 dänische Kronen. Es ist auch eine gute Idee, vom Leuchtturm aus am Strand entlang dorthin zu laufen. Der Strand ist hier wunderschön weiß. Nimm ein Picknick mit und bleib eine Weile dort, vielleicht siehst du sogar eine sich sonnende Robbe.
Tipp 4. Fisch essen im Hafen von Skagen
Diese Stadt an der Spitze Dänemarks ist genau wie Grenen ein Touristenmagnet, was man an allem in der Stadt sehen kann. Ich bin davon weniger begeistert, das Zentrum ist zu touristisch. Es fehlt ihm der Charme anderer dänischer Städte und Dörfer. Ein Fischgericht im Hafen zu essen, lohnt sich meiner Meinung nach aber schon. Such dir eins der Restaurants in den authentischen roten Holzgebäuden aus. Bei schönem Wetter kannst du dich an einen der Picknicktische auf den Terrassen direkt am Wasser setzen. Mach es wie die Dänen und bestell dir ein lokales Bier dazu. Hast du was zu feiern? Eine Flasche Moët steht im Handumdrehen auf dem Tisch und passt super zu deinen Garnelen, Muscheln oder …
Möchtest du lieber in die Stadt gehen und eine Fika genießen? Dann bist du bei Skagen Bakeri & Café genau richtig. Der Duft steigt dir schon in die Nase, sobald du dich dem frischen gelben Gebäude näherst.
Tipp 5. Wanderdünen bei Råbjerg Mile
Nicht weit von Skagen entfernt findest du ein einzigartiges Stück Natur: die Wanderdünen von Råbjerg Mile. Zwischen den Dünen von Skagen Odde, mit Strandhafer und Heidekraut, liegen einige beeindruckende Sanddünen mit einer Fläche von über einem Quadratkilometer. Sie „wandern” langsam nach Norden und sind nicht aufzuhalten. Erklimme die Dünen, von denen die höchste etwa 20 Meter hoch ist, um einen guten Eindruck von diesem Stück dänischer Wüste zu bekommen. Nicht nur hier ist der Sand nicht aufzuhalten. Auf dem Weg von Skagen nach Råbjerg Mile kommst du an Den Tilsandede Kirke vorbei, einer Kirche, die in den letzten Jahrhunderten vom Sand heimgesucht wurde. Nur der Kirchturm ist noch zu sehen.
Tipp 6. Ein Tagesausflug in die Stadt Aalborg
Aalborg wurde laut der New York Times zu einer der 52 Städte der Welt gewählt, die man 2019 unbedingt sehen muss. Diese viertgrößte Stadt Dänemarks ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn du in Nordjütland bist. Im historischen Teil der Stadt, mitten im Zentrum, findest du charmante bunte Fachwerkhäuser. Ein großer Kontrast zum neuen Hafenviertel mit der modernen Architektur des Utzon Centers (derselbe Architekt wie beim Opernhaus in Sydney), dem Musikkens Hus und gemütlichen Plätzen zum Picknicken.
Geh auf jeden Fall auf einen Kaffee oder zum Mittagessen ins Penny Lane, die schönste Adresse der Stadt. Mit leckeren Köstlichkeiten zum Kaffee, einem gesunden Mittagessen, einer fröhlichen Einrichtung mit einer Mischung aus Design, Secondhand, Vintage und einem echten Prinzessinnenstuhl sowie einem Laden mit Geschirr, Töpfen und Pfannen. Zum Frühstück geöffnet.
Cafe Penny Lane – Skipper Clements Gade 1a, 9000 Aalborg
Tipp 7. Fika-Moment im Keramikcafé Møllehuset
Meine Lieblingsentdeckung in Nordjütland: Keramikcafé Møllehuset in der Nähe von Ljønstrup (und dem Leuchtturm Rudbjerg Knude und Mårup Kirke). Nicht unbedingt wegen der Keramik, sondern wegen der Atmosphäre dieses schönen Ortes. Dieser Ort strahlt für mich alles aus, was Dänemark ausmacht. Die Dänen (und Schweden) können aus nichts etwas machen. In alten Scheunen findet man die schönsten Fika-Adressen, oft mit Fundstücken aus Secondhandläden, Trödel und Vintage eingerichtet. Altmodische Gemälde an der Wand, eine Mischung aus Holzstühlen, ein knisterndes Feuer im Kamin, brennende Kerzen, Omas Geschirr, Perserteppiche auf dem Betonboden… Liebe auf den ersten Blick. Und dazu noch so lecker! Bestell dir ein Stück Kuchen oder Kanelsnegle zu deinem Kaffee oder entscheide dich für die üppige Lunchplatte mit Käse, Schinken, hausgemachtem Brot …
Keramikcafé Møllehuset – Skallerupvej 810, 9800 Hjørring
Tipp: Mach einen Tagesausflug daraus und besuch den Leuchtturm, die „verlorene” Kirche, das Keramikcafé und das Künstlerdorf Ljønstrup, wo du viele Kunstgalerien findest, darunter das schöne Keramoda, wo du auch zu Kaffee/Mittagessen willkommen bist.
Tipp 8. Die Dörfer Blokhus und Løkken in Jammerbugten
Authentische Fischerboote am Strand, weiße Holzstrandhäuser entlang der Dünen, breite Sandstrände, Restaurants und Geschäfte im Zentrum: Blokhus und Løkken sind gemütliche Badeorte an der Westküste Dänemarks.
In Løkken gelangst du vom Zentrum aus direkt zum Strand, vorbei an der netten Strandbar North Shore Surf (Sdr Strandvej 18, 9480 Løkken) mit Hängematten, Strandkörben und Blick auf das Meer. Neben einem Drink bist du hier auch herzlich willkommen, um Surfunterricht zu nehmen. Ganz in der Nähe, ebenfalls an der Straße zum Strand, liegt das Restaurant Huset HAVS Nørlev Strand – Café & Madhus (Sdr Strandvej 16, 9480 Løkken) mit einem hippen Interieur und einer übersichtlichen Speisekarte. Dem gleichen Besitzer gehört das Hotel Løkken Strand, von außen authentisch dänisch mit gelben Wänden und großen Fenstern, innen hell und echt skandinavisch eingerichtet, minimalistisch norwegisch. Mit nur 16 Zimmern ein schönes Hotel, 250 Meter vom Meer entfernt (Nørregade 28, 9480 Løkken).
Auch schön: Mach einen Spaziergang entlang des Strandes in Løkken zu der originellsten Strandbar, die ich je gesehen habe, gebaut aus Treibholz, mit einem der Bunker als Fundament.
Tipp 9. Wo übernachtest du?
Ich persönlich mag die Dörfer Blokhus und Løkken am liebsten. Mit ein paar Geschäften, Restaurants, Eisdielen, Galerien und der Lage direkt am Meer findest du hier alles, was du brauchst. Entscheide dich für ein Haus in den Dünen, in der Nähe des Meeres, damit du zu Fuß zum Strand gehen kannst. Auch wenn du mit dem Auto auf den Strand fahren darfst, ist es schön, schnell zu Fuß einen Blick auf das Meer zu werfen und frische Luft zu schnappen.
Weitere Tipps:
- Besuch eine der vielen Galerien
- Kauf frisches Obst und Gemüse an einem Straßenstand
- Stöber in einem der vielen Secondhand-Läden, die du unterwegs findest
- Ein regnerischer Tag? Geh ins Zentrum für Papierkunst in Blokhus
- Ein Tag ohne Strand, sondern lieber im Wald? Mach einen Spaziergang in Fosdalen (mit Holzsteg).
- Probier ein dänisches Eis mit Eischnee und Schokokuss, zum Beispiel bei Is Kompagniet in Løkken und Blokhus.
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